Verena Willeit
Werk
Ich verstehe den Gestaltungsakt als dynamischen Prozess, in dem in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien Arrangements entstehen, die sichtbar Raum, Form und Ordnung finden.
Meine Bilder entstehen in mehreren Schichten, meistens über einen langen Zeitraum, sind Auseinandersetzung mit mir selbst, mit Themen und Gedanken, die mich bewegen.
Der Umgang mit mir, der Natur und den Menschen um mich, das Miteinander, Nebeneinander, Füreinander, Begegnungen, Konstellationen und Kommunikation sind Grundthemen meiner künstlerischen Arbeit.
Auf den ersten Blick wirken meine Arbeiten oft ruhig, harmonisch, fast meditativ.
Doch diese Stille ist nicht automatisch da.
Es geht in meinen Arbeiten nie nur um das an der Oberfläche Sichtbare, sondern immer um die vielschichtige Auseinandersetzung und den Gestaltungsprozess dorthin.
Oft sind die ersten Schichten meiner Malerei aufregend, laut, schreiend und ungeordnet. Suchende Bewegungen, um ein Thema zu beschreiben, es zu fassen, zu entwickeln.
Schicht für Schicht im steten Dialog mit dem Bild entsteht Wandlung.
In unterschiedlichen Formaten widme ich mich den drei klassischen Motivgruppen Landschaft, Portrait, Pflanzen. Landschaften, Pflanzen, Gestalten, Farbräume und Farbarrangements scheinen in einem dynamischen Prozess im Dialog mit dem Bild zu wachsen.
Die Figuren und Formen haben etwas Diffuses, nicht Greifbares. Farbflächen, Linien und Lasuren verdichten sich zu einer sensitiven Verwobenheit und materialisieren das Wesen der Figuren und Formen. So ergibt sich losgelöst von definierten Formen ein dynamisches Ganzes zarter bis kräftiger Farbigkeit.
Die immer wiederkehrenden Blumenmotive stellen eine Metapher dar, für Wesen, die das Werden und Vergehen, Schmerz und Trauer, Licht und Schatten verkörpern. Sind eine Auseinandersetzung mit den Polaritäten des Lebens. In tiefem Vertrauen, dass jede Herausforderung, jeder Schatten auch eine tiefe Hinwendung zum Licht, zur Farbigkeit in sich trägt. Die Bilder sind oft Kompositionen aus Licht und Dunkel, die durch ihre lasierende Vielschichtigkeit wirken.
Es ist diese Vielschichtigkeit der Arbeit, die den Betrachter einlädt, mit dem Bild in Kontakt zu treten, hinter die Oberfläche zu schauen und mit dem darunterliegenden Prozess in Resonanz und Austausch zu kommen.
Über Mich
Aufgewachsen in einem künstlerisch-kreativem Umfeld ist mir der Duft von Farbe, Terpentin, Wachs und Tonerde von früher Kindheit an vertraut. Unterschiedliche Mal- und Gestaltungsmaterialien waren nicht nur stets griffbereit, sondern sie wurden mir auch schon früh ein Ausdrucksmittel gleichsam einer zusätzlichen Sprache.
Mein beruflicher Weg führt über die Pädagogik zur Kunsttherapeutin und Systemisch-Kunsttherapeutischen Supervisorin.
Dozentin für Kreative Techniken am Ausbildungsinstitut für Mal- und Gestaltungstherapie MGT-Bakowsky-Wien
Lehrtherapeutin und Ausbildungssupervisorin ebenda
Leiterin von Kreativworkshops an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen
Dozentin an der Akademie.Geras
Meine malerischen Kenntnisse und Erfahrungen erweitere ich durch kontinuierliche Fort- und Weiterbildung an Kunstakademien im In- und Ausland.
Seminare und Studium bei Sybille Uiz, Walter Strobel, Sabine Puschmann, Georg Kleber, Stephan Geisler und Michael Siegel.
Heut bin ich in meiner Praxis im Atelier als Coach/Supervisorin und als freiberufliche Künstlerin in Innsbruck tätig.